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Jesus Christus beginnt sein Lehramt unter dem Mitwirken seiner heiligsten Mutter 

NEUNZEHNTES HAUPTSTÜCK

Unser Herr Jesus Christus beginnt sein Lehramt. Das Mitwirken seiner heiligsten Mutter.

Das Feuer der göttlichen Liebe, das in dem Herzen unseres Erlösers und Lehrmeisters brannte, war sozusagen eingeschlossen, bis es zur geeigneten Zeit das Gefäß seiner heiligsten Menschheit durchbrach und durch seine Predigt und Wunder sich offenbarte. Allerdings kann, wie Salomon sagt (Sprichw 6,27), niemand Feuer in seinem Busen verbergen, ohne daß seine Kleider brennen, und so offenbarte auch unser Erlöser jederzeit jenes Feuer, das er in seinem Herzen trug. In allen seinen Werken drangen wenigstens einige Funken und Strahlen desselben aus seinem Herzen hervor. Indes war es doch im Vergleich zu dem, was er seinerzeit zu wirken hatte, und im Vergleich zu der unermeßlichen Liebesflamme, die er bis dahin verborgen hielt, immerhin noch gleichsam eingeschlossen und wie zugedeckt. Nun aber war der menschgewordene Gott in das vollkommene Mannesalter eingetreten und hatte sein 27. Lebensjahr erreicht. Da schien es als sei es ihm nicht mehr möglich zu widerstehen und die Gewalt seiner Liebe sowie das Verlangen, im Gehorsam gegen seinen Vater und in der Heiligung der Menschen sich zu offenbaren, länger zurückzuhalten. Er litt viel, betete und fastete, und ging öfters an die Öffentlichkeit, um mit den Menschen zu verkehren. Oft brachte er ganze Nächte auf Bergen im Gebete zu und war zuweilen zwei oder drei Tage vom Hause entfernt, bis er wieder zu seiner heiligsten Mutter zurückkehrte (920)

Während der Herr abwesend war, fühlte seine Mutter mehr und mehr, daß die Zeit seiner Mühsale und Leiden immer näher heranrückte. Ihre Seele und ihr Herz waren schn jetzt von dem Schmerzensschwerte durchbohrt. Vom Feuer der göttlichen Liebe ergriffen, entbrannte sie in zärtlichsten Liebesanmutungen zu ihrem geliebten Sohn. Zu jenen Zeiten standen die heiligen Engel in sichtbarer Gestalt zur Seite. Die große Herrin drückte ihnen ihren Schmerz aus und sandte sie zu ihrem Sohn, damit sie ihr Nachricht bringen möchten über seine Beschäftigungen und Übungen. Die heiligen Engel gehorchten ihrer Königin, und auf die Nachrichten nahm Maria von ihrem Kämmerchen aus an all den Gebeten, Bitten und Übungen teil, die Jesus verrichtete. Wenn er zurückkehrte, nahm ihn Maria, mit dem Angesichte auf der Erde liegend, auf, betete ihn an und dankte ihm für die Gnaden, die er den Sündern erwiesen hatte. Sie bediente ihn, suchte ihn mit mütterlicher Liebe zu erquicken und bereitete ihm ein ärmliches Mahl, dessen er als wahrer, leidensfähiger Mensch bedurfte. Oft kam es vor, daß er zwei, ja drei Tage ohne Ruhe, ohne Schlaf, ohne Nahrung zubrachte. Der heiligsten Mutter waren die Mühsale des Heilandes wohl bekannt. Sie erfuhr dieselben teils von den Engeln, teils machte ihr heiligster Sohn selbst davon Mitteilung. Er sagte ihr auch, welche Vorbereitungen er getroffen und welche Gnaden er zahlreichen Seelen, die er über die Gottheit und über das Geheimnis der Erlösung erleuchtet hatte, im Verborgenen mitgeteilt habe. (921)
Maria antwortete: «Mein Herr, wahres und höchstes Gut der Seelen, Licht meiner Augen, ich sehe, daß deine glühendste Liebe zu den Menschen ohne Rast und Ruhe für ihr ewiges Heil tätig ist. Das ist das eigentliche Amt deiner Liebe, das Werk, das dir vom ewigen Vater auferlegt ist. Deine Worte und Werke sind von unschätzbarem Wert. Sie müssen notwendig die Herzen gar vieler anziehen. O meine süßeste Liebe, mein Verlangen ist, daß sich alle Menschen zu dir hinziehen ließen, und daß sich alle deine Bemühungen und deine zärtliche Liebe zunutze machten. Siehe hier, o Herr, deine Dienerin! Sie ist von Herzen bereit, sich ganz deinem größeren Wohlgefallen zu weihen und nötigenfalls ihr Leben hinzugeben, damit in allen Seelen das Verlangen deiner glühenden Liebe erfüllt werde, welche alles aufbietet, sie zu deiner Gnade und Freundschaft zurückzuführen.» Zu dieser Aufopferung an ihren heiligsten Sohn war die Mutter der Barmherzigkeit angetrieben durch die Gewalt ihrer brennenden Liebe. Maria schätzte diese Werke gebührend. Sie kannte ihren Wert, und darum wünschte sie, daß sie an keiner Seele verlorengingen. In dieser Liebe sehnte sie sich, den Seelen zu helfen, daß sie diese Gnade und das dargebotene Heil nicht verscherzen. Auch wünschte sie, dem Herrn für die Wunderwerke den gebührenden Dank und die Lobpreisung darzubringen. Die Verdienste, die Maria erwarb, waren ebenso verborgen wie wunderbar. (922)
Auf das Anerbieten der liebevollen Mutter antwortete Jesus: «Meine Mutter, die Zeit ist gekommen, da ich nach dem Willen meines ewigen Vaters einzelne Herzen vorbereiten soll, daß sie das Licht meiner Lehre aufnehmen. Sie sollen erfahren, daß die zum Heile der Menschen vorherbestimmte Zeit erschienen ist. Es ist mein Wille, daß du bei diesem Werke meine Gefährtin und Begleiterin seiest. Flehe zu meinem Vater, daß er die Herzen der Menschen mit seinem göttlichen Lichte leite und anrege, damit sie die Nachricht von der Ankunft ihres Erlösers und Lehrers mit gutem Willen aufnehmen.» (923)
Solche Reisen machte der Herr besonders häufig in den drei Jahren vor dem Antritt seines Lehramtes. In dieser Zeit wanderte er oftmals in Begleitung seiner Mutter durch die Umgegend von Nazareth und teilweise auch durch das Gebiet des Stammes Nephthali und anderer Stämme. Er verkehrte mit den Menschen und ließ sie erkennen, daß der Messias bereits in der Welt erschienen sei, und zwar im Reiche Israel. Er offenbarte jedoch nicht, daß er selbst der Erwartete sei. Das erste Zeugnis, daß er der Sohn Gottes sei, war jenes, das ihm sein Vater am Jordan öffentlich gegeben hat mit den Worten: «Dieser ist mein geliebter Sohn, an welchem ich Wohlgefallen habe» (Matth 3,17). Also ohne seine Würde im besonderen zu erkennen zu geben, sprach Jesus nur im Allgemeinen davon, wie von einer Sache, die er sicher wisse. Er wirkte keine öffentlichen Wunder und Zeichen, begleitete aber seine Lehren mit innerlichen Eingebungen und Gnaden und bereitete so die Herzen vor. (924)
Er knüpfte Unterredungen mit denjenigen an, von welchen er wußte, daß sie fähig, bereit oder doch nicht ganz indisponiert seien, das Samenkorn der Wahrheit aufzunehmen. Die Unwissendsten erinnerte er an jene allgemein bekannten Zeichen der Ankunft des Messias, z.B. an die Ankunft der Könige aus dem Morgenlande, den Tod der unschuldigen Kinder. Für die Gelehrten fügte er die Zeugnisse der Propheten bei, die bereits erfüllt waren, und erklärte ihnen diese Wahrheit. So verkündete er das Reich Gottes und den Weg, zu ihm zu gelangen. Da man an seiner heiligsten Person so große Schönheit, Anmut, Güte und Sanftmut, in seinen Worten solche Lieblichkeit gewahrte, und da überdies seinen Worten eine verborgene, lebendige Kraft innewohnte und all dies von der Wirksamkeit seiner inneren Gnadenhilfen begleitet war, so war die Frucht dieser wunderbaren Lehren sehr groß. Viele entsagten der Sünde, andere besserten ihr Leben, und viele waren über wichtige Geheimnisse unterrichtet. (925)
Zu diesen Werken seiner Barmherzigkeit fügte er noch weitere hinzu: er tröstete die Traurigen, verschaffte den Bedrückten Erleichterung, besuchte die Kranken und Leidenden, ermunterte die Kleinmütigen, gab den Unwissenden heilsamen Rat, stand den Sterbenden bei, gab vielen im Verborgenen die Gesundheit wieder, half großen Nöten ab und leitete alle auf den Weg des Lebens und des wahren Friedens. Alle, die zu ihm kamen oder ihn mit frommem Sinn und unbefangenem Gemüt anhörten, erhielten von ihm eine Fülle von Licht und Gnaden. Die wunderbaren Werke, die unser Heiland in diesen drei Jahren vor seiner Taufe und vor seinem öffentlichen Auftreten wirkte, lassen sich weder aufzählen noch in gebührender Weise schätzen. Indes tat er dies alles im Verborgenen, so daß er sehr viele Seelen zum Heile führte, ohne merken zu lassen, daß er der Urheber davon sei. Die heiligste Jungfrau aber war beinahe bei allen diesen Wundern als Zeugin und treueste Gehilfin zugegen. Sie wirkte in allem mit und dankte dafür im Namen der von Gottes Barmherzigkeit begnadigten Menschen. Sie brachte dem Allmächtigen Lobgesänge dar und betete für die Seelen, deren Zustand und Nöte sie kannte. Durch diese flehentlichen Bitten erlangte sie denselben jene Gnaden. Sie erteilte aber auch persönlichen Rat und Ermahnung, ermunterte viele, die Lehre ihres göttlichen Sohnes zu hören, und sprach mit ihnen von der Ankunft des Messias. Sie tat dies jedoch mehr bei den Frauen als bei den Männern, sowie sie auch an den Frauen die Werke der Barmherzigkeit ausübte, die ihr göttlicher Sohn den Männern erwies. (926)
Während dieser drei Jahre folgten nur wenige Personen dem göttlichen Heilande und seiner jungfräulichen Mutter nach. Die Zeit war noch nicht gekommen, jemand zur Nachfolge zu berufen. Dagegen waren die heiligen Engel die gewöhnlichen Begleiter Jesu und Mariens. Als treueste Untertanen waren sie ihnen allezeit zu Diensten. Zwar kehrten Jesus und Maria bei diesen Wanderungen oft in ihr Haus zu Nazareth zurück. Doch wenn sie auswärts blieben, bedurften sie der Dienstleistungen der Engel. Nicht selten brachten sie die Nacht unter freiem Himmel in ununterbrochenem Gebete zu. Dann bildeten die Engel über ihnen eine Art Schutzdach, um sie gegen die Ungunst der Witterung einigermaßen zu schützen. Zuweilen brachten sie ihnen auch einige Nahrung. Manchmal erbaten sich der Herr und seine heiligste Mutter ihre Nahrung als Almosen, wobei sie aber nur Lebensmittel, nicht Geld oder sonstige Gaben als Geschenk annahmen. Wenn sie sich auf einige Zeit trennten, indem unser Herr in die Spitäler, Unsere Liebe Frau aber zu kranken Frauen ging, war Maria immer von zahllosen Engeln in sichtbarer Gestalt begleitet. Durch diese Engel verrichtete sie verschiedene Liebeswerke und erhielt durch sie auch Nachricht von den Liebeswerken ihres Allerheiligsten Sohnes. Indes will ich die Wunder, die sie wirkten, nicht im einzelnen erzählen; auch nicht die Mühsale und Beschwerden, welche sie auf Reisen, in Herbergen und bei mancherlei Gelegenheiten, in denen der böse Feind sie zu hindern suchte, ausgestanden haben. Es genügt zu wissen, daß der Lehrer des Lebens und seine heiligste Mutter arme Pilger waren, daß sie den Weg des Leidens wählten und für unser Heil keine Mühe scheuten. (927)
Jesus und seine heiligste Mutter teilten ihre Belehrungen über die Ankunft des Messias zwar allen Personen ohne Unterschied mit; jedoch bevorzugten sie die Armen. Die Armen sind in der Regel mehr aufgeschlossen. Sie haben gewöhnlich weniger Sünden und größeres Licht, und da ihr Geist von Sorgen frei und losgeschält ist, so sind sie der Belehrung zugänglicher. Auch sind sie demütiger und an die Unterwerfung des Verstandes und Willens sowie an andere Tugendwerke mehr gewöhnt. Trotzdem war die alte Schlange auf viele dieser Werke Jesu und Mariens sehr aufmerksam. Diese waren dem Satan nicht alle verborgen, wenn ihm auch die Macht, mit der sie gewirkt wurden, unbekannt blieb. Er wurde gewahr, daß durch die Ermahnungen Jesu und Mariens viele Sünder sich bekehrten, ihr Leben besserten und sich von seiner tyrannischen Herrschaft lossagten und daß andere große Fortschritte in der Tugend machten. Überhaupt bemerkte er bei allen, die Jesus hörten, eine große, ungewöhnliche Veränderung. (928)
Am meisten erzürnte den Satan seine Ohnmacht gegen die Sterbenden, die er auf dem Totenbett noch zu Fall bringen wollte. In jener letzten Stunde fällt diese arglistige Bestie die Seelen mit erhöhter Wut an. Wenn sich der grausame Drache bei einem Kranken befand, kamen oft entweder Christus, unser Herr, oder seine heiligste Mutter dazu. Dann fühlte der Satan eine gewaltige Kraft, welche ihn samt allen seinen Genossen in die Tiefe der höllischen Abgründe schleuderte. Wenn aber Jesus und Maria schon vor ihm in das Zimmer des Kranken gekommen waren, so konnten sich die bösen Geister dem Zimmer nicht nähern und vermochten darum dem beglückten Sterbenden nichts anzuhaben. Der Drache fühlte die göttliche Kraft gegen sich, die Ursache kannte er aber nicht. So geriet er in eine furchtbare Wut und Raserei. (929)

Lehre der heiligsten Himmelskönigin Maria:

Meine Tochter, du bist verwundert, daß so viele dieser geheimnisvollen Werke unbekannt blieben, obwohl sie so mächtig sind, die Herzen der Menschen zu rühren. Aber nicht darüber sollst du dich wundern, sondern vielmehr, daß die Menschen viele Geheimnisse des Lebens und Wirkens ihres Herrn, die ihnen gar wohl bekannt sind, so sehr vergessen und mißachten. Die Artikel des heiligen, katholischen Glaubens und die zahlreichen göttlichen Wahrheiten, wie die heilige Kirche sie lehrt und zu glauben vorstellt, wären mächtig genug, um viele Welten zu bekehren. Durch diese Wahrheiten wissen ja die Menschen, daß der Sohn Gottes um den Preis seines irdischen Lebens ihnen das ewige Leben verdient und von dem Tode der Hölle sie errettet hat. Darum staune nur, meine Tochter, weine und wehklage ohne Aufhören über den furchtbaren Untergang so vieler Toren, so vieler Undankbaren, die weder an Gott, noch an ihre Verpflichtung gegen ihn, noch an sich selbst denken! (930)
Ich habe dir schon (oben Nr. 883) gesagt, daß die Zahl derer, die verlorengehen, so groß, dagegen die Zahl der Geretteten so klein ist. Wenn du es genau wüßtest, so müßtest du, falls du eine wahre Tochter der Kirche und eine wahre Braut Christi, meines Sohnes und Herrn, bist, vor Schmerz über ein solches Unheil sterben. Wisse aber: das ganze Verderben der Seelen und all das Unglück, von welchem das christliche Volk heimgesucht ist, mag es geistliche oder weltliche Personen betreffen, all dies kommt daher, weil man das Leben Christi und die Geheimnisse der Erlösung vergißt und mißachtet. Würde man das Andenken an diese Geheimnisse wieder auffrischen und die Dankbarkeit dafür wieder beleben, würden alle Christen treue und dankbare Kinder ihres Schöpfers und Erlösers sein. Würden sie sich mir, ihrer Mittlerin, dankbar erzeigen, dann würde der Zorn des gerechten Richters besänftigt; dem allgemeinen Verderben würde gesteuert, die Strafen würden abgewendet und der ewige Vater würde versöhnt werden. (931)
Die Kinder der heiligen Kirche sprechen gar viel von der Sünde der ungläubigen Juden, als sie ihrem Gott und Herrn das Leben nahmen. Allerdings war diese Sünde sehr schwer und verdiente die Züchtigungen gar wohl. Doch die Katholiken sollten bedenken, daß ihre Sünden in gewisser Hinsicht noch ärger sind als die der Juden. Diese waren in der Unwissenheit, wenn sie auch eine verschuldete war. Die heutigen Katholiken aber können sich nicht mit Unwissenheit entschuldigen. Sie sind vielmehr mitten im Licht, und in diesem Lichte erkennen sie deutlich genug die göttlichen Geheimnisse der Menschwerdung und Erlösung. Die heilige Kirche ist allerwärts verbreitet und durch Wunder, durch Heilige und durch die Heiligen Schriften erleuchtet. Sie kennt und bekennt Wahrheiten, welche andere nicht zu erkennen vermochten. Und trotz dieser Fülle von Gnaden und Wohltaten, von Licht und Erkenntnis, leben viele wie Ungläubige, oder als hätten sie nicht so viele Beweggründe, welche sie aufrütteln und anspornen, so viele Strafgerichte, welche sie schrecken sollten. Warum fürchten sie nicht, daß ihre Strafe noch jammervoller sein werde als die Strafe anderer? O meine Tochter, erwäge ernstlich diese Lehre und durchdringe dich mit heiliger Furcht. Demütige dich vor dem Allerhöchsten bis in den Staub und erkenne dich als das geringste aller Geschöpfe. Betrachte die Werke deines Erlösers und Meisters. Opfere sie unter Schmerz und Buße über deine Sünden zu deiner Heiligung auf. Folge meinem Beispiele, wie du es in göttlichem Lichte erkennst. Arbeite nicht nur für dich selbst, sondern auch für deine Mitmenschen. Bete für sie, leide für sie, erteile, soweit du kannst, liebevolle Ermahnungen und ersetze so durch Liebe, was die strenge Gerechtigkeit nicht von dir verlangt. Besonderen Eifer zeige für das Wohl derer, die dich beleidigen; ertrage alle, erniedrige dich unter die Geringsten und sei eifrigst besorgt, mit feuriger Liebe und festem Vertrauen den Sterbenden Hilfe zu bringen, wie dir aufgetragen worden ist (oben Nr. 884f.). (932)
(Quelle: Maria von Agreda: "Das Leben der jungfräulichen Gottesmutter Maria")


Pater Maximilian Kolbe betet:
Erlaube mir, daß ich Dich preise, heiligste Jungfrau. Erlaube mir, daß ich Dich mit meinem eigenen Vermögen preise.
Erlaube mir, daß ich für Dich und allein für Dich lebe und arbeite, leide, für Dich mich selbst verzehre und sterbe. Erlaube mir, zu Deiner größeren und vermehrten Erhebung beizutragen.
Erlaube mir, Dir eine solche Ehre darzubringen, wie sie Dir noch niemand dargebracht hat. Erlaube mir, daß mich andere im Eifer um Deine Erhöhung übertreffen und daß ich dann - wie in einem edlen Wettstreit immer tiefer und rascher Deine Ehre ausbreite, immer mächtiger, so wie es der ersehnt, der Dich so unaussprechlich über alle anderen Wesen erhoben hat. Amen.

Durch Maria zu Jesus
Du bist die Mutter der Barmherzigkeit, die Fürsprecherin und Zuflucht der Sünder. In Deiner mütterlichen Liebe hast Du mir so reiche Gnaden aus der Schatzkammer Gottes erfleht. Du hast mir Licht und Kraft gegeben. Ich möchte darum heute und allezeit mein Herz in Deine Hände legen. Du sollst es Jesus weihen.
Königin des Himmels! Im Angesicht der neun Engelchöre und aller Heiligen übergebe ich es Dir. Du sollst es in meinem Namen Jesus weihen. Das kindliche Vertrauen, das ich zu Dir trage, gibt mir die Gewißheit, daß Du jetzt und allezeit, so gut Du kannst, mir helfen wirst, daß mein Herz stets vollkommen Jesus angehört, daß ich die Heiligen getreulich nachahme, vor allem den heiligen Joseph, Deinen reinsten Bräutigam. Amen. (Hl. Vinzenz Pallotti)

Zur schmerzhaften Mutter
Laß mich mein Leben bei Dir verbringen, du meine Mutter, und laß mich bei Dir aushalten in der traurigen Einsamkeit und deinen tiefen Schmerzen. Laß mich in meiner Seele verspüren das schmerzliche Weinen Deiner Augen, die Bitterkeit Deines Herzens. Nicht das zarte Glück Bethlehems gib mir auf meinen Lebensweg. Nicht die Freuden, die Du im armen Haus von Nazareth verspürtest, da der Herr bei Dir war, nicht den Engelsjubel bei Deiner glorreichen Auffahrt zum Himmel.
Nein, für mich gib den Spott, die Lästerungen von Kalvaria, gib Teil an Deines Sohnes bitterem Todesleid, Teil an der Verachtung, der Schmach, der Schande des Kreuzes. Ich will bei Dir ausharren dürfen, schmerzensreiche Jungfrau, aufrecht wie Du; an Deinen Tränen soll mein Geist erstarken, an Deiner Marter mein Opfer sich entzünden, in Deiner Einsamkeit mein Herz bestehen, mein ganzes Sein sei geopfert meinem Gott und Deinem Gott zuliebe.
(P. Michael Pro, gest. 1925 in Mexiko)

Du trügest all Seine Wunden
In Deine lieben Hände leg' ich meine ohne Bangen, nimm du mich mit! Du weißt den Weg, den Er gegangen.
Es hat Ihm nimmer ja gebrannt ein Herz so wie das Deine, und keine Liebe hat erkannt, wie Du die Seine. Und seine unermeß'ne Pein hat niemand so empfunden.
Du trugest tief im Herzen dein all Seine Wunden. Du wärest Mutter Ihm zur Seit', der wankend schritt in Banden, und hast in namenlosem Leid am Kreuz gestanden.
Dir legten sie Ihn in den Schoß in Weh und bitt'rem Klagen, entstellt und blutig, nackt und bloß, den Du getragen. Und nun: in Deine Hände leg' ich meine ohne Bangen, nimm Du mich mit, du weißt den Weg, den Er gegangen! (R.M.)

Gebet vor dem Kreuz Herr am Kreuz!
Das Volk GOTTES kommt und kniet vor DIR! DU hast unsere heilige Mutter Kirche mit auf Deinen Kreuzweg genommen. DU hast sie unter Dein Kreuz gestellt und Dein Blut rinnt über sie und uns! Siehe, wir wollen das Blut aus Deinen heiligen Fußwunden auffangen und Dich bitten, um Deiner Liebe willen stehe unserer Mutter Kirche bei und geleite unsere Bischöfe durch die Wirrnisse der Zeit, indem Du, o Herr, ihnen vom Kreuz herab den rechten Weg zeigst.
Wir fangen das Blut aus Deinen heiligen Handwunden auf und bitten Dich, um Deiner Liebe willen halte Deine Hände über unsere Mutter Kirche und segne unseren Heiligen Vater und unsere Bischöfe, damit alle ihre Worte und Entscheidungen Segen bringen! Wir fangen das Blut auf, das von Deiner Dornenkrone herabtropft, und bitten Dich, um Deiner Liebe willen, gib unserer Mutter Kirche Bekennermut zur Bewahrung unseres heiligen Glaubensgutes! Stärke unseren Heiligen Vater, daß er unbeugsam für die Ungebrochenheit unseres heiligen Glaubens und für die Lehre CHRISTI eintritt!
DU hast Dein Herz öffnen lassen für Deine Kirche, Deine Priester, damit sie Dich täglich uns zur Nahrung und zum Halt geben.
Je größer die geistige Not wird, desto mehr scharen wir uns um den Altar und um Dein Kreuz! Wir fangen Dein Herzblut auf und bitten Dich, um Deiner Liebe willen, erbarme Dich unser und gib unserer Mutter Kirche wieder den inneren heiligen Frieden, den die Welt nicht geben kann!
Sende Deine heiligen Engel als Streiter und heiße sie den Heiligen Vater und unsere Bischöfe beschirmen, damit wir wieder ruhigen Zeiten entgegengehen dürfen.
Lasse Deine Kirche gereinigt und erneuert aus diesen dunklen Tagen geistiger Verwirrung aus Deinem Herzen auferstehen und segne, Herr, unseren Heiligen Vater und unsere Bischöfe, die wir DIR in heißem Fle hen entgegenhalten! Amen. (Priesterwerk COA)

Maria, meine liebste Mutter,
gib mir Dein Herz so schön,
so rein, so unbefleckt,
so voll von Liebe und Demut,
damit ich wie Du Jesus empfange
und damit ich eile,
IHN anderen zu geben.
(Mutter Teresa von Kalkutta)

Gebet um Liebe
Mein Gott, mit ganzem Herzen, und mehr als alles andere, liebe ich Dich, unendliches Gut, meine ewige Seligkeit. Und aus Liebe zu Dir liebe ich meinen Nächsten wie mich selbst und bin bereit, erlittenes Unrecht zu verzeihen. Mein Herr und Gott, laß meine Liebe zu Dir noch wachsen.
(Das Gebet seiner Mutter, das Papst Johannes Paul I. bei der Audienz am 27. September 1978 im Petersdom erwähnte.)



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