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Das
Credo des Gottesvolkes
Dieses feierliche Glaubensbekenntnis
ist ein Zeigefinder in die richtige Richtung: dorthin, wo das Glaubensgut
für jeden Katholiken klar und wegweisend steht. Es ist eine wesentliche
Zusammenfassung der wichtigsten Glaubenswahrheiten, die allzeit
und immer gültig sind:
1. Gott, der Erschaffer
Wir glauben an den einen Gott: Vater, Sohn und Heiligen Geist, Schöpfer
der sichtbaren Dinge, wie es diese Welt ist, auf der unser flüchtiges
Leben sich abspielt, Schöpfer der unsichtbaren Dinge, wie es die reinen
Geister sind, die man auch Engel nennt, und Schöpfer der unsterblichen
Geistseele eines jeden Menschen.
2. Gottes
Wesen
Wir glauben, dass dieser einzige Gott Seiner Wesenheit nach absolut
einer ist, unendlich heilig, wie Er in allen Seinen Eigenschaften unendlich
vollkommen ist: in Seiner Allmacht, in Seinem unbegrenzten Wissen, in Seiner
Vorsehung, in Seinem Willen und in Seiner Liebe. Er ist der, der da ist,
wie Er es Moses geoffenbart hat; Er ist Liebe, wie der Apostel Johannes
es uns lehrt.
3....
absolut unbegreiflich
Diese beiden Worte also, Sein und Liebe, bezeichnen in unaussprechlicher
Weise die gleiche göttliche Wirklichkeit dessen, der sich uns zu erkennen
geben wollte und der, da Er „in einem unzugänglichen Lichte wohnt",
in sich selbst jenseits jeglicher Bezeichnung, über allen Dingen steht
und alles geschaffene Denken übersteigt. Gott allein kann uns von
sich eine angemessene und volle Erkenntnis mitteilen, indem Er sich als
Vater, Sohn und Heiliger Geist offenbart.
4. Teilhabe
am Leben Gottes
Durch die Gnade sind wir berufen, an Ihrem ewigen Leben teilzuhaben:
hier auf Erden im Dunkel des Glaubens und nach dem Tode im ewigen Lichte.
Die gegenseitigen Bande, die von der Ewigkeit her die drei Personen wesentlich
verbinden, deren jede das eine und selbe göttliche Sein ist, sind
das beseligende innerste Leben des dreimalheiligen Gottes, das unendlich
all das überragt, was wir auf menschliche Weise begreifen.
5. Gottes
Einzigkeit bezeugen viele
Wir sagen indessen der göttlichen Güte Dank für die
Tatsache, dass sehr viele gläubige Menschen mit uns vor der Welt die
Einzigkeit Gottes bezeugen können, obwohl sie das Geheimnis der Allerheiligsten
Dreifaltigkeit nicht kennen.
6. Drei
Personen - ein Gott
Wir glauben also an den Vater, der von Ewigkeit her den Sohn zeugt;
an den Sohn, das Wort Gottes, das von Ewigkeit her gezeugt ist; an den
Heiligen Geist, die unerschaffene Person, die vom Vater und vom Sohne ausgeht
als Ihre ewige Liebe. In den drei göttlichen Personen also - untereinander
gleich ewig und gleichen Wesens - sind das Leben und die Seligkeit Gottes,
der vollkommen eins ist, in überreicher Fülle vorhanden und vollenden
sich in der Vollkommenheit und in der Glorie, die dem unerschaffenen Wesen
eigen sind. Immer „muss also die Einheit in der Dreifaltigkeit und die
Dreifaltigkeit in der Einheit angebetet werden."
7. Jesus
Christus, Gott und Mensch zugleich
Wir glauben an unseren Herrn Jesus Christus, der der Sohn Gottes
ist. Er ist das ewige Wort, gezeugt vom Vater vor aller Zeit und wesensgleich
dem Vater (homoousios to Patri). Durch Ihn ist alles erschaffen worden.
Durch das Wirken des Heiligen Geistes hat Er im Schoße der Jungfrau
Maria Fleisch angenommen und ist Mensch geworden: dem Vater also Seiner
Gottheit nach gleich, der Menschheit nach aber ist Er geringer als der
Vater. Er ist in sich selbst einer, nicht durch eine unmögliche Vermischung
der Naturen, sondern durch die Einheit der Person.
8. Die
Lehre Christi
Er hat unter uns gewohnt, voll der Gnade und Wahrheit. Er verkündigte
das Reich Gottes und ließ uns den Vater durch sich erkennen. Er hat
uns ein neues Gebot gegeben, einander zu lieben, wie Er uns geliebt hat.
Er lehrte uns den Weg der Seligkeiten des Evangeliums: Armut im Geiste,
Milde, Geduld im Leiden, Durst nach der Gerechtigkeit, Barmherzigkeit,
Reinheit des Herzens, Wille zum Frieden, Verfolgung erdulden um der Gerechtigkeit
willen.
9. Unser
Erlöser
Er litt unter Pontius Pilatus. Als Lamm Gottes nahm Er die Sünden
der Welt auf sich. Er ist für uns am Kreuze gestorben und rettete
uns durch Sein erlösendes Blut. Er ist begraben worden und am dritten
Tage von den Toten auferstanden. Durch Seine Auferstehung berief Er uns
zur Teilnahme am göttlichen Leben, welches das Leben der Gnade ist.
10. Richter und Seligmacher
Er ist aufgefahren in den Himmel und wird wiederkommen in Herrlichkeit
am Jüngsten Tag, um die Lebenden und die Toten zu richten: einen jeden
nach seinen Verdiensten - jene, die der Liebe und dem Erbarmen Gottes entsprochen
haben, werden eingehen zum ewigen Leben. Jene aber, die bis zum Ende ihres
Lebens die Liebe und das Erbarmen Gottes ablehnten, werden dem Feuer überantwortet,
das niemals erlischt.
Und Seines Reiches wird kein Ende sein.
(Quelle: "Der Gefährte",
Heft Nr. 5-2015, S. 12f., St. Andrä) - Mediatrix-Verlag
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11. Durch Sakramente
und Gnade ...
Der Herr Jesus Christus läßt Seine Kirche in der Zeit
Gestalt annehmen durch die Sakramente, die aus Seiner göttlichen Fülle
hervorgehen. Durch sie haben die Glieder der Kirche Anteil am Geheimnis
Seines Todes und Seiner Auferstehung in der Gnade des Heiligen Geistes,
der Leben und Tun verleiht.
12.... ist sie heilig.
Die Kirche ist heilig, auch wenn sich in ihrer Mitte Sünder
befinden; denn sie lebt kein anderes Leben als das der Gnade. Wo die Glieder
der Kirche an diesem Leben teilhaben, werden sie geheiligt, wo sie aber
dieses Leben preisgeben, verfallen sie der Sünde und Unordnung. Das
aber behindert dann die Strahlkraft der Heiligkeit der Kirche. Darunter
leidet sie und tut Buße für diese Sünden. Sie hat dabei
aus dem Blute Christi und aus der Gabe des Heiligen Geistes die Gewalt,
ihre Söhne und Töchter von der Sündenschuld wieder zu befreien.
13. Abraham - Petrus
- Bischöfe
Sie ist dem Geiste nach Erbin der göttlichen Verheißungen
und Tochter Abrahams, durch jenes Israel, dessen heilige Schriften sie
in Liebe bewahrt und dessen Patriarchen und Propheten sie in Ehrfurcht
gedenkt. Sie ist auf die Apostel gegründet und gibt im Nachfolger
des heiligen Petrus und in den Bischöfen, die sich in Gemeinschaft
mit ihm befinden, deren immerdar lebendiges Wort und deren Hirtengewalt
durch die Jahrhunderte weiter.
14. Fülle der
Offenbarung
Unter dem immerwährenden Beistand des Heiligen Geistes hat
die Kirche die Aufgabe, jene Wahrheit zu bewahren, zu lehren, auszulegen
und in der Welt zu verkündigen, die Gott in verhüllter Weise
durch die Propheten und in ihrer ganzen Fülle durch unseren Herrn
Jesus Christus endgültig geoffenbart hat.
15. Was glauben wir?
Wir glauben alles, was im geschriebenen oder überlieferten
Wort Gottes enthalten ist und was die Kirche als von Gott geoffenbarte
Wahrheit zu glauben vorlegt: entweder durch eine feierliche Glaubensentscheidung
oder durch das ordentliche und allgemeine Lehramt. Wir glauben an die Unfehlbarkeit,
die dem Nachfolger des heiligen Petrus zukommt, wenn er ex cathedra
als Hirte und Lehrer aller Gläubigen spricht, und die auch die Gesamtheit
der Bischöfe besitzt, wenn sie in Verbindung mit dem Papst ihr Lehramt
ausübt.
16. Einheit der Vielfalt
Wir glauben, dass die von Christus gegründete Kirche, für
die Er gebetet hat, unfehlbar eine ist: im Glauben, im Kult und in der
hierarchischen Gemeinschaft. Die reiche Vielfalt in der Liturgie, die zu
Recht bestehende Verschiedenheit im theologischen und geistlichen Erbe
sowie in den eigenen Rechtsordnungen im Innern der Kirche tun ihrer Einheit
keinen Abbruch, sondern fördern sie.
17. Außerkirchliche
christliche Gemeinden
Wir anerkennen das Vorhandensein zahlreicher Elemente der Wahrheit
und Heiligung außerhalb der Gemeinschaft der Kirche Christi, welche
ihr zugehören und eigentlich auf die katholische Einheit hindrängen.
Und wir glauben an das Wirken des Heiligen Geistes, der in den Herzen der
Jünger Christi die Liebe zu dieser Einheit entflammt. Wir haben aber
die Hoffnung, dass auch die Gläubigen, die noch nicht voll und ganz
der Gemeinschaft der einen Kirche angehören, sich eines Tages in der
einen Herde mit dem einen Hirten zusammenfinden werden.
18. Zu einer außerkirchlichen
ewigen Rettung
Wir glauben, dass die Kirche heilsnotwendig ist; denn Christus,
der alleinige Mittler und Weg zum Heil, ist für uns gegenwärtig
in Seinem Leib, der die Kirche ist. Aber der göttliche Heilsplan umfasst
alle Menschen. Diejenigen, die ohne ihre Schuld die Frohbotschaft Christi
und Seine Kirche nicht kennen, aber aufrichtig Gott suchen und sich mit
Hilfe der Gnade um die Erfüllung Seines Willens bemühen, den
sie aus den Forderungen ihres Gewissens klar erkannt haben - ihre Zahl
ist freilich Gott allein bekannt - können das Heil erlangen.
19. Messe und Kreuzesopfer
Wir glauben, dass die heilige Messe, wenn sie vom Priester, der
die Person Christi darstellt, kraft der durch das Weihesakrament empfangenen
Gewalt gefeiert und im Namen Jesu Christi und der Glieder Seines mystischen
Leibes dargebracht wird, das Opfer von Calvaria ist, das auf unseren Altären
sakramental vergegenwärtigt wird.
20. Christus im Sakrament
Wir glauben, dass in der Weise, wie Brot und Wein vom Herrn beim
letzten Abendmahl konsekriert und in Seinen Leib und Sein Blut verwandelt
worden sind, die Er für uns am Kreuze geopfert hat, auch Brot und
Wein, wenn sie vom Priester konsekriert werden, in den Leib und das Blut
Christi verwandelt werden, der glorreich in den Himmel aufgefahren ist.
Und wir glauben, dass die geheimnisvolle Gegenwart des Herrn unter den
äußeren Gestalten, die für unsere Sinne in derselben Weise
wie vorher fortzubestehen scheinen, eine wahre, wirkliche und wesentliche
Gegenwart ist.
(Quelle: "Der Gefährte",
Heft Nr. 7-2015, S. 7-8, St. Andrä) - Mediatrix-Verlag
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Die fehlenden Nummern werden noch ergänzt!
31. Wirkliche Wesensverwandlung
...
Christus kann in diesem Sakrament nicht anders
gegenwärtig sein als durch Verwandlung der ganzen Substanz des Brotes
in Seinen Leib und die Verwandlung der ganzen Substanz des Weines
in Sein Blut. Dabei bleiben nur die Gestalten von Brot und Wein, wie sie
unsere Sinne wahrnehmen, unverändert erhalten. Diese geheimnisvolle
Verwandlung nennt die Kirche auf sehr treffende Weise Transsubstantiation
(Wesensverwandlung).
32.... unabhängig
von unserem Denken
Jede theologische Erklärung, die sich
um das Verständnis dieses Geheimnisses bemüht, muss, um mit unserem
Glauben übereinstimmen zu können, daran festhalten, dass Brot
und Wein der Substanz nach, in der objektiven von unserem Denken unabhängigen
Wirklichkeit, nach der Konsekration zu bestehen aufgehört haben, so
dass nunmehr der anbetungswürdige Leib und das anbetungswürdige
Blut unseres Herrn vor uns gegenwärtig sind - unter den sakramentalen
Gestalten von Brot und Wein. So hat es der Herr gewollt, um sich uns zur
Speise zu geben und uns einzugliedern in die Einheit Seines mystischen
Leibes.
33. Der verklärte
Christus.
Das eine und unteilbare Dasein des verklärten
Herrn im Himmel wird damit keineswegs vervielfältigt. Es ist durch
das Sakrament vergegenwärtigt an den vielen Orten der Erde, wo das
Messopfer dargebracht wird.
34.... bleibend im
Sakrament
Diese gleiche Gegenwart bleibt auch nach der
Feier des heiligen Opfers im Allerheiligsten Sakrament fortbestehen, das
im Tabernakel aufbewahrt wird, der die Herzmitte unserer Kirchen ist. Es
ist uns eine heilige Pflicht, das fleischgewordene Wort, das unsere Augen
nicht erblicken können und das, ohne den Himmel zu verlassen, sich
uns vergegenwärtigt, in der heiligen Hostie, die unsere Augen sehen
können, anzubeten und zu verehren.
35. Aufgabe der Kirche
Wir bekennen, dass Gottes Reich hier auf Erden
in der Kirche Christi seinen Anfang nimmt, die nicht von dieser Welt ist,
deren Antlitz ja vergeht. Und dass das Wachstum der Kirche nicht mit dem
Fortschritt der Zivilisation, der Wissenschaft und der Technik des Menschen
gleichgesetzt werden darf. Dass vielmehr die Kirche nur aus dem einen Grunde
besteht, um immer tiefer den unergründlichen Reichtum Christi zu erkennen,
immer zuversichtlicher auf die ewigen Güter zu hoffen, immer besser
der Liebe Gottes zu antworten und den Menschen immer freigebiger die Güter
der Gnade und Heiligkeit mitzuteilen.
36.... und ihre Caritas
Ebenso ist es die Liebe, welche die Kirche
bewegt, sich stets um das wahre zeitliche Wohl der Menschen zu sorgen.
Unablässig erinnert sie ihre Kinder daran, dass ihnen hier auf Erden
keine bleibende Wohnung beschieden ist. Sie drängt sie dazu, dass
jeder von ihnen, entsprechend seiner Berufung und seinen Möglichkeiten,
zum Wohle seiner Gemeinschaft beiträgt, dass er Gerechtigkeit, Frieden
und Brüderlichkeit unter den Menschen fördert und seinen Brüdern,
vor allem den Armen und Unglücklichen, hilft.
37. Sorge der Kirche
...
Die stete Sorge der Kirche, der Braut Christi,
für die Not der Menschen, für ihre Freuden und Hoffnungen, für
ihre Arbeiten und Mühen ist demnach nichts anderes als die große
Sehnsucht, ihnen nahe zu sein, um sie zu erleuchten mit dem Lichte Christi
und sie alle in Ihm, ihrem alleinigen Heiland, zu vereinen. Diese Sorge
kann niemals bedeuten, dass sich die Kirche den Dingen dieser Welt gleichförmig
macht, noch kann sie die brennende Sehnsucht mindern, mit der die Kirche
ihren Herrn und Sein ewiges Reich erwartet.
38.... fürs ewige
Leben ...
Wir glauben an das ewige Leben. Wir glauben,
dass die Seelen aller, die in der Gnade Christi sterben, sei es, dass sie
noch im Reinigungsort (Fegefeuer) geläutert werden müssen oder
dass sie Jesus im Augenblick, da sie ihren Leib verlassen, in das Paradies
aufnimmt, wie Er es mit dem guten Schächer am Kreuz getan hat, das
Volk Gottes bilden nach dem Tod, der am Tag der Auferstehung, da die Seelen
mit ihren Leibern wieder vereinigt werden, endgültig besiegt wird.
39.... in Gottes Herrlichkeit.
Wir glauben, dass die große Schar derer,
die mit Jesus und Maria im Paradies vereinigt sind, die himmlische Kirche
bildet. Dort schauen sie in ewiger Glückseligkeit Gott so, wie er
ist. Dort sind sie auch, verschieden dem Grad und der Art nach, Teilhaber
jener göttlichen Herrschaft, die der verherrlichte Christus ausübt,
zusammen mit den heiligen Engeln. Sie legen für uns Fürsprache
ein und helfen uns in unserer Schwachheit durch ihre brüderliche Sorge.
40. Streitende, leidende,
triumphierende Kirche Gottes
Wir glauben an die Gemeinschaft aller Christgläubigen:
derer, die hier auf Erden pilgern; derer, die nach Abschluss des Erdenlebens
geläutert werden; und derer, die die himmlische Seligkeit genießen;
sie alle bilden zusammen die eine Kirche. Wir glauben desgleichen, dass
in dieser Gemeinschaft die barmherzige Liebe Gottes und seiner Heiligen
stets unseren Gebeten Gehör schenkt, wie uns Jesus gesagt hat: "Bittet
und ihre werdet empfangen." Mit ebendiesem Glauben und ebendieser Hoffnung
erwarten wir die Auferstehung der Toten und das Leben der zukünftigen
Welt.
Gepriesen sei der dreimalheilige Gott! Amen.
(Quelle: "Der Gefährte",
Heft Nr. 1-2016, S. 10f., St. Andrä) - Mediatrix-Verlag
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