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Freundschaft
schließen mit dem eigenen Schutzengel
Zwar glauben immer noch viele Menschen, dass sie einen Schutzengel
haben, aber sie pflegen keinen oder nur sehr wenig Kontakt mit ihm. Dabei
ist Freundschaft mit dem eigenen Schutzengel möglich und eröffnet
wunderbare Perspektiven.
P. Hubert van Dijk ORC schildert in seinem Büchlein „Mein Engel
und ich" einen Weg der Freundschaft mit dem eigenen Schutzengel in sieben
Stufen. Nachfolgend auszugsweise zusammengefasst die sieben Schritte zu
dieser Freundschaft.
Es geht um das Abenteuer: Engel und Mensch zusammen unterwegs zum
Himmel mit dem einzigartigen Auftrag, in dieser Welt und für diese
Welt die Verherrlichung Gottes und den Sieg des Reiches Gottes herbeizuführen.
Das Gelingen hängt wesentlich davon ab, wie weit wir den Engel in
unser Leben hereinnehmen und wir uns durch ihn leiten lassen. Dabei steht
das Thema Freundschaft mit demjenigen, der uns durch Gott vom Himmel aus
als Führer, Freund und Bruder gegeben ist, im Mittelpunkt. Es ist
wichtig, dass wir im Erleben dieser Freundschaft beständig Fortschritte
machen. Wie das Wachstum in unserer Freundschaft in groben Zügen ausschauen
könnte und welche kostbaren Möglichkeiten uns damit geboten werden,
möge aus den folgenden sieben Schritten mit dem heiligen Schutzengel
hervorgehen.
Die Freundschaft entwickelt sich in sieben Phasen. Zuerst geht es
dabei um das Sichbewusstwerden, um das Wissen und Begreifen, dann aber
auch um eine Wertschätzung für das, was uns hier durch den Glauben
an Schönem und Wichtigem gegeben ist.
Darum wird der Mensch demgegenüber auch etwas bieten müssen,
nämlich die Bereitschaft, sich einzusetzen und sich durch seinen Schutzengel
führen zu lassen, um den Weg zur Heiligkeit zu gehen. Es geht dabei
um eine kostbare Freundschaft, um ein Unterpfand besonderer Gnaden, die
man auf andere Weise nicht empfangen kann!
Die Lehre der sieben Schritte wird in sieben Kapiteln mit folgenden
Titeln behandelt: Wisse! Höre! Bitte! Folge! Lerne! Weihe dich! Danke!
Ein guter Rat noch: Es ist hilfreich sich immer wieder mit diesem
Gebet an den heiligen Schutzengel zu wenden: „Engel
Gottes, mein Beschützer, dir hat Gottes Vaterliebe mich anvertraut.
Erleuchte, beschütze, regiere und leite mich. Amen." Öffnen
wir unser Herz weit für die Botschaft von der Freundschaft mit dem
uns so nahen und meist so unbekannten Bruder. Die Heilige Schrift sagt
es, aber nirgends ist es so wahr wie zwischen Engel und Mensch: »Wer
einen treuen Freund findet, hat einen Schatz gefunden!« (Vgl. Sir
6,14)
Bild oben: Garabandal/Spanien: hier
an dieser Stelle erschien der hl. Erzengel Michael
Erste Stufe: „Wisse!"
Das Erste, was man wissen muss, ist die Lehre der Kirche, die auf
dem Fundament der göttlichen Offenbarung, enthalten in den Büchern
des Alten und Neuen Testaments, und auf dem Fundament der Tradition aufbaut:
Es gibt eine große unsichtbare Welt, die Welt der glückseligen
Geister, von Gott geschaffen, heilig, glorreich, mächtig; es sind
würdige Diener des Allerhöchsten. Wir nennen sie gewöhnlich
die heiligen Engel.
Der Katechismus der Katholischen Kirche sagt klar: „Von
seinem Beginn bis zum Tod umgeben die Engel mit ihrer Hut und Fürbitte
das Leben des Menschen. Einem jeden der Gläubigen steht ein Engel
als Beschützer und Hirte zur Seite, um ihn zum Leben zu führen."
- Es ist somit sicher, dass alle Gläubigen ihren persönlichen
Schutzengel haben, aber auch die Ungläubigen unter dem Schutz der
heiligen Engel stehen.
Zweite Stufe:
„Höre!"
Bei der zweiten Stufe geht es um das Hören auf den Engel. Der
Engel hat drei Aufgaben an uns zu verrichten:
- Seine erste Aufgabe ist es, uns an Leib und Seele zu bewahren;
- seine zweite, Gottes Bote zu sein, um uns zu erleuchten, zu ermutigen
und zu ermahnen;
- seine dritte, uns ein Leben lang zu leiten und zu lenken und so
immer mit uns unterwegs zu sein.
Dritte Stufe: „Bitte!"
Das Bewusstsein, dass wir für das Wachstum in Gottes Liebe
auf die Engel und im Besonderen auf den Schutzengel angewiesen sind, müsste
uns dazu bringen, den Kontakt mit unserem himmlischen Bruder zu vertiefen.
Es ist dann nicht mehr genug, daran zu glauben, dass es ihn gibt (erste
Stufe) und dass er zu uns spricht (zweite Stufe). Wir spüren in uns
das Bedürfnis, mit ihm Kontakt aufzunehmen. Das ist bei der dritten
Stufe mit dem »Bitte ihn« gemeint. Es heißt so viel wie
»Frag
ihn« und »Bitte ihn um Hilfe«.
Der Mensch braucht stets aufs Neue das Licht und den konkreten Beistand
des Engels. Mit dem Ansprechen des Engels aus eigener Initiative, selbst
wenn es zunächst lediglich um eine Bitte um Licht oder Hilfe geht,
wird der Kontakt zum ersten Mal beidseitig und kommt die Gnade der Freundschaft
bereits zum Vorschein. Hiermit werden wir aktiv, gehen wir aus uns selbst
heraus, öffnen wir uns für dieses unbekannte Wesen, das von Gott
dazu bestimmt ist, unser Bruder zu werden.
Vierte Stufe: „Gehorche!"
Der Gehorsam, den wir dem Engel schulden, ist derselbe, den wir
Dem schuldig sind, der ihn gesandt hat. Zitieren wir das Buch Exodus: „Ich
werde einen Engel schicken, der dir vorausgeht. Er soll dich auf dem Weg
schützen und dich an den Ort bringen, den ich bestimmt habe. Achte
auf ihn und hör auf seine Stimme! Widersetz dich ihm nicht! Er würde
es nicht ertragen, wenn ihr euch auflehnt; denn in ihm ist mein Name gegenwärtig.
Wenn du auf seine Stimme hörst und alles tust, was ich sage, dann
werde ich der Feind deiner Feinde sein und alle in die Enge treiben, die
dich bedrängen" (Ex 23,20-22).
Fünfte Stufe: „Lerne!"
„Lerne!" bedeutet hier: „Lerne, >wir< zu sagen!" Es geht auf
unserem Weg zu einem Leben in Einheit mit dem Engel einen großen
Schritt vorwärts. Jemand sagte: „Die Liebe beginnt dort, wo zwei Menschen
spontan >wir< sagen können." Bevor jedoch zwei Menschen spontan
>wir< sagen können, müssen sie sich zuerst als ein >Wir<
fühlen! Ein anderer Spruch lautet: „Der Mensch ist das Wesen, das
beim Du zum Ich wird." Das bedeutet, dass in der Liebe und in der Freundschaft
der eine den anderen braucht, um er selbst zu werden.
Sechste Stufe: „Weihe
dich!"
Der Schutzengel ist ein Geschenk der Liebe Gottes. Er passt zu uns
und wir zu ihm. Man kann es vergleichen mit Mensch und Kreuz. Jeder - so
darf man annehmen - bekommt das Kreuz, das zu ihm passt und ihm die meisten
Gnaden bringt.
Wenn das so ist, müsste es für uns eine große Sehnsucht
sein, uns noch stärker an ihn zu binden! Die Weihe ist eine konkrete
Form einer solchen stärkeren Bindung. Am 31. Mai 2000 hat der Heilige
Stuhl eine Weihe an die heiligen Engel zur Verwendung im Opus Sanctorum
Angelorum gutgeheißen. In diesem Gebet ist auch eine Schutzengelweihe
enthalten. Es ist vielleicht angebracht, diesen schönen Text hier
wiederzugeben. „Mein guter Schutzengel, der du stets
das Angesicht unseres Vaters im Himmel schaust, dir hat Gott mich von Anbeginn
meines Lebens anvertraut. Von Herzen danke ich dir für deine liebevolle
Fürsorge. Dir übergebe ich mich und verspreche dir meine Liebe
und Treue. Ich bitte dich, schütze mich gegen meine eigene Schwachheit
und gegen die Angriffe der bösen Geister; erleuchte meinen Geist und
mein Herz, um den Willen Gottes immer zu erkennen und zu erfüllen;
und führe mich zur Vereinigung mit Gott, dem Vater, dem Sohn und dem
Heiligen Geist. Amen."
Ein Brauch, der unter den frommen Gewohnheiten nicht ausdrücklich
genannt wird, jedoch von der heiligen Theresia von Lisieux eifrig geübt
wurde und auch heute noch von Engelfreunden allgemein gepflegt wird, ist
das
Senden des Engels zu anderen Menschen, um mit ihnen in Kontakt zu
treten, sie zu beschützen, zu trösten oder zu ermutigen.
Siebte Stufe: „Danke
ihm!"
Die letzte und höchste Stufe der Einheit mit dem Schutzengel
ist die Dankbarkeit. Das mag uns überraschen und doch ist es wahr.
Die hier gemeinte Dankbarkeit ist nicht einfach nur die gewöhnliche
Dankbarkeit im zwischenmenschlichen Umgang für das Empfangen von Aufmerksamkeiten
oder Wohltaten.
Es geht um ein uns tief durchdringendes Gefühl von Glück
und Erstaunen, das nur zwischen Freunden möglich ist, es geht um das
Geschenk der Freundschaft selbst, wobei nicht Wohltaten oder erwiesene
Dienste im Vordergrund stehen, sondern die Güte des Gebers und schließlich
der Geber selbst.
Die Erscheinungen des Engels von Fatima
Der Engel des Friedens: Seine
erste Erscheinung
Im Frühjahr 1916, also ein Jahr vor der ersten Erscheinung
der Muttergottes in Fatima, hatten die drei Hirtenkinder eine erste „himmlische
Begegnung" mit einem Engel Gottes. Beim Schafehüten erblickten sie
plötzlich über den Bäumen ein Licht, weißer als Schnee
und erkannten einen durchsichtigen Jünglings, stählender als
ein Kristall im Sonnenlicht. Die Gestalt von übernatürlicher
Schönheit kam näher und sagte freundlich: „Habt keine Angst!
Ich bin der Engel des Friedens! Betet mit mir mit." Danach kniete er nieder,
beugte seine Stirn bis zum Boden und lehrte die Kinder so dreimal das folgende
Gebet zu sprechen:
„Mein Gott ich glaube an Dich, ich bete Dich
an, ich hoffe auf Dich, ich liebe Dich. Ich bitte um Verzeihung für
jene, die nicht an Dich glauben, Dich nicht anbeten, nicht auf Dich hoffen,
Dich nicht lieben." Danach sagte er während er sich wieder
aufrichtete:„So sollt ihr beten! Die Herzen von Jesus und Maria erwarten
eure Bitten".
Der Engel des Friedens: Seine
zweite Erscheinung
Zwei Monate später, Ende Juli oder Anfang August des Jahres
1916 erschien der Engel den drei Kindern erneut und sprach: „Was tut ihr?
Betet, betet viel! Die heiligen Herzen von Jesus und Maria haben mit euch
Pläne großen Erbarmens. Bietet dem Allerhöchsten unablässig
Gebete und Opfer an". „Wie können wir Opfer bringen?" fragt Lucia.
„Aus allem, und wie immer ihr es könnt, sucht ein Opfer der Sühne
zu machen für die Sünden, durch die Er beleidigt wird, und ein
Opfer der Bitte für die Bekehrung der Sünder. Ziehet so den Frieden
auf euer Vaterland herab. Ich bin sein Schutzengel, der Engel von Portugal.
Vor allem nehmt die Leiden, die der Herr euch schicken wird, an und tragt
sie geduldig." Später sagte Lucia:
„Von diesem Augenblick an begannen wir, dem Herrn alles aufzuopfern,
was Er uns leiden ließ. Wir suchten aber damals keine anderen Abtötungen
und Bußübungen, als dass wir ganze Stunden damit verbrachten,
zur Erde niedergeworfen das Gebet zu wiederholen, das der Engel uns gelehrt
hatte."
Der Engel des Friedens: Seine
dritte Erscheinung
Es war im Herbst 1916 als die Kinder während des Rosenkranzgebets
plötzlich ein Licht umstrahlte und ihnen der Engel zum dritten Mal
erschien. Dabei hielt der Bote Gottes einen Kelch in der Hand und über
dem Kelch eine Hostie, aus der Blutstropfen in den Kelch fielen. Dann ließ
er die Hostie und den Kelch frei in der Luft schweben, kniete neben den
Kindern nieder und betete dreimal: „Heiligste Dreifaltigkeit,
Vater, Sohn und Heiliger Geist, in tiefster Demut bete ich Dich an und
opfere Dir auf den kostbaren Leib und das Blut, die Seele und die Gottheit
Jesu Christi, gegenwärtig in allen Tabernakeln der Erde zur Wiedergutmachung
für alle Schmähungen, Sakrilegien und Gleichgültigkeiten,
durch die Er selbst beleidigt wird. Durch die unendlichen Verdienste Seines
heiligsten Herzens und des Unbefleckten Herzens Mariens bitte ich Dich
um die Bekehrung der armen Sünder."
Danach erhob sich der Engel und nahm den Kelch und die Hostie in
seine Hände. Die Hostie gab er Lucia, aus dem Kelch ließ er
Jacinta und Francisco trinken. Dabei sprach er die Worte: „Empfanget
den Leib und trinket das Blut Jesu Christi, der durch die Undankbarkeit
der Menschen so schrecklich beleidigt wird. Sühnet ihre Sünden
und tröstet euren Gott."
(Quelle:
"Fatima ruft", Heft 226/2014, S. 3 - 9, Kisslegg-Immenried)
1. Die Königin der Hl. Engel segne und beschütze uns
2. Hl. Erzengel Michael, verteidige und beschütze uns
3. Hl. Erzengel Gabriel, sorge und bitte für uns
4. Hl. Erzengel Raphael, erleuchte und führe uns
5. Ihr Hl. Schutzengel, unsere
getreuen Ermahner