Am 100. Jahrestag des Sonnenwunders von Fatima tanzt die Sonne in Nigeria vor 50.000 Menschen |
Das
Sonnenwunder von Fatima ist auch Sinnbild für Bethlehem
Gott führt uns ins Licht
Weg von der Finsternis — hin zum Licht! In Fatima hat Maria mit
dem großen Sonnenwunder im Oktober 1917 ein strahlendes Finale ihrer
Erscheinungen dargeboten, das die Kraft hat, das Dunkel in der Welt bis
in die heutigen Tage hinein zu erhellen.
Die Menschen brauchen das Licht. Die Menschen suchen das Licht.
Als letztes Wort des deutschen Dichterfürsten Johann Wolfgang von
Goethe ist der flehende Bittruf überliefert: „Mehr Licht!"
Tausende Menschen zünden Tag für Tag — nicht nur in Fatima,
sondern an den Marienaltären aller Kirchen und Kapellen — Kerzen an,
entzünden ein Licht, um einen Ausweg aus den Finsternissen ihres Lebens
zu finden. In politischen Krisenzeiten werden Friedenslichter zum Brennen
gebracht. Wenn in einem Gottesdienst eine Kerze aufleuchtet, spüren
die Menschen etwas, was sich mit Predigtworten kaum vermitteln lässt.
In Fatima offenbarte sich Maria mit dem Sonnenwunder den Gläubigen
als Lichtbringerin. Sie war die Erste, die in den drei entscheidenden Augenblicken
der Schöpfungsgeschichte Gott nicht enttäuschte. Luzifer, der
Lichtträger Gottes, hat sich gegen ihn erhoben. Die ersten Menschen,
Adam und Eva, glaubten dem Verführer mehr als ihrem Schöpfer.
Maria jedoch gab dem Erzengel Gabriel, der ihr die schwere Aufgabe der
Gottesmutterschaft antrug, das uneingeschränkte JA. „Ich
bin die Magd des Herrn. Mir geschehe nach deinem Wort!"
Wenn man die Geschichte vom größten Lichtwunder der Welt
erzählt, die sich vor 100 Jahren in Fatima abspielte, klingt das fast
wie eine Legende aus dem Mittelalter. Und doch ist alles wahr und von nahezu
70.000 Zeugen bestätigt. Maria hatte bei ihren vorhergehenden Erscheinungen
den drei Hirtenkindern Lucia, Jacinta und Francisco für den 13. Oktober
ein besonderes Zeichen versprochen, das die Echtheit ihrer Erscheinungen
bestätigen sollte. Menschen aus allen Teilen Portugals, Neugierige,
Geistliche, Bauern, Journalisten, selbst offene Kirchengegner, waren gekommen.
Letztere meinten, es werde ein Leichtes sein, das Ganze als Schwindel zu
entlarven. Doch selbst sie gingen in die Knie.
Den ganzen Vormittag strömte der Regen. Um die Mittagszeit
besserte sich plötzlich das Wetter, die dichte Masse der Wolken brach
auseinander und die Sonne erschien im Zenit wie eine silberglänzende
Scheibe. Sie begann, sich rasend zu drehen wie ein Feuerrad, nach allen
Seiten warf sie Lichtflammen und Feuergarben in den Farben des Regenbogens
aus. Danach stand sie wieder still, um das gewaltige Schauspiel ein zweites
und drittes Mal zu wiederholen. Plötzlich schien sie sich vom Himmel
zu lösen und auf die Erde zu stürzen, was einen tausendstimmigen
Schreckensschrei unter den Anwesenden auslöste. Der Bischof von Leira,
der damals für Fatima zuständig war, schrieb einige Jahre später
über das Sonenwunder: „Dieses Phänomen, das keine Sternwarte
registrierte und das demnach nicht natürlich war, wurde von Personen
aller Berufe und sozialen Schichten, von Gläubigen und Ungläubigen
beobachtet. Und selbst von Personen, die kilometerweit entfernt waren,
ein Umstand, der jede Erklärung einer Massensuggestion unmöglich
macht."
Als die Sonne nach etwa 10 Minuten wieder an ihren Platz zurückgekehrt
war, zeigte sich als unmittelbare äußerliche Wirkung, dass die
völlig durchnässten Kleider der Menschen danach trocken waren.
Aber auch die innere Erschütterung der 70.000 Personen wurde wahrnehmbar.
Laute Jubelrufe: „Ein Wunder, ein Wunder!", „Ave Maria!" und „Gott ist
groß, jetzt glaube ich!", waren zu hören, Menschen knieten betend
und weinend nieder.
Weil Maria Wort hielt und das versprochene große Zeichen am
letzten Erscheinungstag über Fatima eintrat, kam es zum vielleicht
gewaltigsten Eingriff der Transzdenz in der Neuzeit.
Natürlich war Fatima mit seiner Botschaft von Anfang an ein
Zeichen, dem widersprochen wurde. Schon während des Erscheinungsjahres
wurden die drei kleinen Hirtenkinder, denen Maria erschien, Verhören
durch den Pfarrer und die staatlichen Behörden ausgesetzt. Im August
wurden sie sogar einige Tage verhaftet. Selbst die Eltern mochten ihnen
anfangs nicht glauben. Als Folge des großen Sonnenwunders war es
fast zwingend, dass in Fatima ein neuer Gnadenort entstand. Die damals
kirchenfeindliche Regierung Portugals tat freilich alles Erdenkliche, um
die Wallfahrt dorthin zu unterbinden. Immer wieder wurden die von Gläubigen
aufgestellten Lichter abgeräumt und der Erscheinungsbaum, eine Eiche
über der die Kinder die Muttergottes insgesamt sechsmal von Mai bis
Oktober 1917 gesehen hatten, wurde gefällt und gestohlen. Doch auch
dieser Schaden blieb gering, denn die Diebe hatten die falsche Eiche umgehauen.
In der Nacht des 6. März 1922 legten Unbekannte fünf Bomben unter
die inzwischen erstellte kleine Kapelle und den Erscheinungsbaum. Die Kapelle
flog in die Luft, die Eiche blieb stehen. Trotz der Angriffe wuchs der
Pilgerstrom stetig an. Heute, 100 Jahre nach den Erscheinungen in Fatima,
ist der Ort einer der wichtigsten Wallfahrtsorte der Welt. Obzwar die letzten
Päpste alle nach Fatima pilgerten, zuletzt Papst Franziskus im Mai
diesen Jahres, meinen viele „moderne" Gläubige und „fortschrittliche"
Theologen, keine Stärkungen durch solche Glaubensmotive und Ereignisse
wie Wunder und dergleichen nötig zu haben. Sie lehnen Fatima nicht
nur für sich persönlich ab, sondern stellen die Wallfahrt öffentlich
in Frage. Gott kann sich ihrer Meinung nach seine Wunder ruhig sparen.
Sie glauben an das Sichtbare. Dabei hat Gott in Fatima gerade seine unsichtbare
Schöpfermacht sichtbar gemacht wie nirgendwo anders. Die Botschaft
von Fatima, die von den Menschen eine neue Hinwendung zu Gott verlangt,
bleibt gerade durch die Bestätigung, die sie mit dem Sonnenwunder
erfuhr, auch für heute aktuell. Maria verlangt,
Gott nicht mehr zu beleidigen, der schon so viel beleidigt wurde. Das heißt
für jeden: umkehren, umdenken, demütiger werden. Als Gebet hat
Maria in Fatima den Rosenkranz empfohlen zur Rettung der Welt und der Seelen.
Was uns heute not tut, ist der Gehorsam des Syrers aus dem Morgenland,
der von Elisäus gesagt bekam: „Wasche dich siebenmal im Jordan, so
wirst du gesund!" Das war eine überraschend einfache Verordnung. Der
Syrer konnte sagen, und er hat es zuerst gesagt: „Gibt es nicht auch in
meiner Heimat Ströme genug? Musste ich deshalb kommen? Wasche ich
mich nicht auch sonst?" Aber indem er gehorsam Folge leistete, wurde er gesund.
Auch
in der Botschaft von Fatima sind ganz einfache Dinge von uns verlangt,
nichts, was nur Gebildeten vorbehalten ist. Aber wenn wir diese einfachen
Dinge im Gehorsam tun, werden wir gesund, kommt Licht in das Dunkel der
Welt, wird Friede möglich, erleben wir unser „Sonnenwunder".
Was Maria von uns erbittet, ist ein radikaler Wandel in unserer
Grundhaltung. Es geht um ein Wendemanöver. Wir sollen, das meint auch
die Weihe an das Unbefleckte Herz Mariens, selber zu marianischen Menschen
werden, zu Nachahmern Mariens. All das, was Maria verkörperte und
vorlebte, sollen wir im eigenen Leben anstreben. Maria war voll Liebe,
feinfühlig für fremde Nöte, sie war geduldig, nachsichtig,
hingebend, opferbereit, verschwiegen und treu. Die beste Übung dafür
ist, das hat Maria in Fatima gelehrt, das Rosenkranzgebet. Im Laufe eines
einzigen Rosenkranzes wenden wir uns mehr als 50 Mal mit den flehenden
Worten an die Gottesmutter: „Heilige Maria, Muttergottes,
bitte für uns Sünder jetzt und in der Stunde unseres Todes! Amen."
Im Blick auf das Versprechen Mariens in Fatima, dass am Ende ihr
Unbeflecktes Herz siegen werde, sagte schon Papst Paul VI. 1971 in seiner
Osterbotschaft: „Die Sache des Menschen ist keineswegs verloren, sondern
steht zu seinem sicheren Vorteil."
Fatima ist ein Weckruf an die Welt, untermauert mit einem fulminanten
sonnenstrahlenden Finale, aber es ist keine Drohbotschaft. Die Rosenkranzbeter
von Fatima gleichen David, der nur mit einer Schleuder ausgerüstet
war und so den Riesen Goliath bezwang mit den Worten: „Du
kommst zu mir mit Schwert, Lanze und Schild; ich aber komme zu dir im Namen
des Herrn der Herrscharen." Der Rosenkranz ist die Davidsschleuder,
die uns mit den ermutigenden Worten Mariens in Fatima furchtlos und zuversichtlich
macht: „Habt keine Angst!"
Am
100. Jahrestag des Sonnenwunders von Fatima tanzt die Sonne in Nigeria
vor 50.000 Menschen
Genau einhundert Jahre nach dem großen Sonnenwunder von Fatima
scheint sich nun etwas Ähnliches in Benin City in Nigeria anlässlich
der von den Bischöfen durchgeführten Erneuerung der Weihe des
Landes an die Muttergottes ereignet zu haben.
Als am Morgen des 13. Oktober 2017 53 Bischöfe zusammen mit
mehr als tausend Priestern, zweitausend Ordensleuten und etwa 55.000 Gläubigen
unter der Leitung des Erzbischofs von Jos, Ignatius Ayau Kaigama, dem Präsidenten
der nigerianischen Bischofskonferenz, die Weihe ihres Landes an Maria erneuerten,
ereignete sich ein außergewöhnliches Phänomen. Es gab einen
heftigen Platzregen, der jäh endete und vom Auftauchen der Sonne abgelöst
wurde, die ihre Farbe veränderte, „tanzte" und wie ein Stroboskop
zu flackern begann. Nach den Worten von Pater Chris N. Anyanwu, dem Direktor
für soziale Kommunikation der nigerianischen Bischofskonferenz, hat
dieses ungewöhnliche Ereignis die Herzen der anwesenden Gläubigen
erfreut. Viele von ihnen fühlten sich an das Sonnenwunder von Fatima
erinnert und sähen es als Bestätigung ihres Glaubens an. Verschiedene
Zeugenaussagen dieses Geschehens wurden sogar auf der Facebook-Seite der
Bischofskonferenz veröffentlicht.
In einer Zeit, in der die Menschen in Nigeria unter islamischem
Terror, ungleicher Verteilung der Ressourcen, Korruption und Unruhen leiden,
schöpfen viele Gläubige durch die Weihe ihres Landes an Maria
neue Hoffnung und sehen in dem Sonnenphänomen ein Zeichen des Himmels.
(Quelle: "Fatima ruft"
Heft 4/2017, S. 3-8, Kisslegg - LINK: fatima-aktion.de)