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Heiliger Joseph als Vater 

Heiliger des Monats März: St. Joseph

Julia Wächter

„Lassest uns Christus anbeten, den Gottessohn, der sich würdigte, auf Erden als Sohn Josephs zu gelten"

Der heilige Josef als Vater
Als liebevoller und fürsorglicher Vater wird der heilige Josef nicht nur im Lukasevangelium beschrieben, wenn Maria zu Jesus sagt„Dein Vater und ich haben dich mit Schmerzen gesucht" - Worte, die sie öffentlich in Anwesenheit der Gesetzeslehrer ausspricht. Josef wird also als „Vater" bezeichnet, wobei er freilich dennoch nicht als natürlicher Erzeuger gelten kann, was gerade in der Kindheitserzählung des Lukas besonders deutlich hervortritt. Welche Rolle aber kommt ihm dann aber in Bezug auf den Gottessohn zu?

Liebevoll umarmte Joseph
Den Sohn Gottes als ein Kind,
Diente Ihm als wahrem Gotte,
Freute Seiner als des Guten,
Doch voll heft'ger Ehrfurcht, sich.
(Aus dem vierten Gesang des Heiligen Ephram auf Jesu Geburt)

Ist die natürliche Vaterschaft aufgrund der Schrift - und des sich auf diese stützenden Dogmas von der Unbefleckten Empfängnis Mariens - von vorneherein auszuschließen, bleibt die Rede von der Adoptivvaterschaft, bei der ein fremdes Kind angenommen wird, als mögliche Antwort bestehen. Dies jedoch kann auf den Heiligen auch nicht zutreffen, denn Jesus war Josef keineswegs ein Fremder. Ist Josef damit lediglich ein Nähr- oder Pflegevater gewesen, ein Pater nutritius, wie er häufig bezeichnet wird? Sicherlich hat Josef all diese ihm zukommenden Aufgaben der Erziehung und Fürsorge mit größter Sorgfalt erfüllt. Allerdings reicht diese Bezeichnung noch nicht aus, denn aufgrund der ehelichen Einheit von Mann und Frau und der damit einhergehenden Gemeinschaft kann alles, was die Frau empfangen hat, ebenso dem Mann zugesprochen werden. Darüberhinaus muss auch die weitere Unentbehrlichkeit Josefs in den Blick rücken: Durch seine Verbindung mit Maria schafft er erst die Voraussetzung einer Familie, in der das Jesuskind behütet heranwachsen kann. (Durch sein Bewahren der unversehrten Jungfräulichkeit Mariens hatte er den Weg für das wirkmächtige Handeln Gottes bereitet.) Somit wird, wenn im Invitatorium zum Fest des 19. März, dem Gedenktag des heiligen Josef, die Worte „Lasset uns Christus anbeten, den Gottessohn, der sich würdigte, auf Erden als Sohn Josefs zu gelten" gesprochen werden, Jesus zu Recht auch als Sohn Josefs bezeichnet. Nicht zuletzt verbindet Vater und Sohn der eine Vater im Himmel, den Josef eben an Vaterstelle vertritt.

St. Josef ist unter anderem (Stichwort: „Josef, der Arbeiter"!) der Schutzpatron der Ehe und Familie, der Kinder, Jugendlichen sowie der Jungfräulichkeit. Seit dem 12. Jahrhundert feiert die Kirche den Josefstag („Josephi") zu Ehren dieses großen Heiligen.
(Quelle: Julia Wächter in: "Bote von Fatima" Nr. 3-2015, Jgg. 73, S. 12, IMR Regensburg)
Bild: Statue des hl. Joseph in der kl. Erscheinungskapelle von Heroldsbach bei Forchheim (Webm.)


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