abtrocknen und verehren |
I. Der blutdurchtränkte Rock Josefs - Bild für die heilige Menschheit des leidenden Heilandes
In besonderer Weise
Bild für das blutüberströmte Antlitz Jesu in dem Schweißtuch
der heiligen Veronika.
Der Liebling des himmlischen
Vaters, Jesus, unser Herr, ist von seinen eigenen Brüdern verraten
und verkauft worden. Er ward von ihnen mißhandelt und geschlagen;
sein heiliges Antlitz ist mit Blut und Speichel bedeckt.
Der „Rock" des göttlichen
Sohnes, das heißt, seine heilige Menschheit, ist in das Blut getaucht;
und höhnend
und spottend sprachen
gleichsam die treulosen Brüder zum Vater: „Sieh, ob das der Rock,
ob das die Gestalt und das Bild deines Sohnes ist."
Dieses Marterbild
des Herrn ist uns dargestellt und aufbewahrt im Schweißtuch der heiligen
Veronika.
Achtzig Schritte von
dem Ort, wo Simon von Cyrene zum Kreuztragen gezwungen wurde, stand das
Haus der heiligen Veronika.
Der Leidenszug kommt
an ihrem Haus vorbei, sie sieht Jesus unter dem Kreuz wanken,
seine Kraft ist gebrochen,
Blut und Schweiß
vermischen sich auf seinem Antlitz und fallen in schweren Tropfen zur Erde
herab. Welch ein Anblick!
Veronika, ganz außer
sich vor Schmerz und Mitleid, drängt sich furchtlos durch die Soldaten,
löst ihr Tuch vom Haupt und hält es dem Heiland als Schweißtuch
entgegen. Jesus nimmt das Tuch aus den Händen der mitleidigen Frau
und trocknet sein bluttriefendes Angesicht damit ab, dann gibt er es ihr
mit einem Blick des Dankes zurück, hat er doch eine Seele gefunden,
die ihm Linderung schaffen will. Aber welch eine Belohnung!
Als die Frau das Tuch
ansieht, erblickt sie darin das leidende Antlitz Jesu abgedrückt.
Das war ein kostbares
Geschenk der Liebe.
Der Heiland gibt sein
Bild einer Frau, weil sie ihm auf dem Leidensweg beistand. Für diesen
Dienst leistet Jesus einen Gegendienst; er läßt nichts unbelohnt.
Die edle Frau, die Gattin des Sirach, eines angesehenen Mannes aus dem
Tempelrat, die sich des kreuztragenden Herrn erbarmte, hieß eigentlich
Seraphia. Auch sie harrte auf das Heil Israels und glaubte an Jesus von
Nazareth, sie hörte wohl öfters sein beseligendes Wort, sah sein
majestätisches Antlitz und vernahm den Ruf von seinen Taten. Jetzt
aber sah sie ihn mit der Dornenkrone, von allen verlassen, nur die Mutter
geht hinter dem Kreuz.
Der Glaube Veronikas
wird nicht erschüttert! Vielmehr steigert er sich zu rührendem
Mitleid, zu werktätiger Liebe.
Diese edle Frau tut,
was sie kann; sie gibt, was sie geben kann.
Die Liebe zu Jesus
ist in ihr so mächtig und stark, daß sie die Verspottungen und
Verschmähungen der wütenden Feinde nicht scheut.
Das Mitleid drängt
sie, zu Jesus zu kommen und ihm Linderung zu verschaffen.
So ist die heilige
Veronika für uns ein hervorragendes Vorbild. Wir können Jesus
auch
das Schweißtuch
reichen, indem wir Kranke trösten,
Armen helfen,
Unwissende belehren.
Der Herr selbst sagt:
„Was ihr dem geringsten meiner Brüder tut, das habt ihr mir getan."
Folgendes Beispiel
veranschaulicht dieses Wort:
Der heiligen Katharina
von Siena stellte sich einmal in der Dominikanerkirche ihrer Vaterstadt
ein Bettler vor und bat so dringend um ein Almosen, daß Katharina,
da sie nichts anderes bei sich hatte, das silberne Kreuzlein von ihrem
Rosenkranz löste und es ihm überreichte.
In der kommenden Nacht
erschien ihr der Heiland mit demselben Kreuzlein, das aber jetzt von Diamanten
strahlte. Er sprach zu Katharina: „Kennst du dieses Kreuzlein?"
Katharina: „O ja,
Herr, aber es war bei mir nicht so schön." Der Herr: „Am
Tage des Gerichtes werde ich es dir so schön, wie du es hier siehst,
vor allen Engeln und Menschen überreichen."
So wunderbar wird
all das vergolten, was wir dem Nächsten aus Liebe zu Gott tun. Das
Antlitz Jesu ist für uns zu einem Bild des Jammers geworden, um uns
zu zeigen, wie wir durch Sünden unsere Seelen entstellen.
Aber wir sollten nicht
für immer ein solches Bild des Jammers bleiben. Im
Buch der Weisheit heißt es: „Kehret um auf meine Warnung, kehret
um von euren verkehrten Wegen, von eurem Leichtsinn und blicket auf mich."
Wenn wir das Antlitz auf dem Schweißtuch der heiligen Veronika betrachten,
so sehen wir die Liebe des Herrn zu uns und sein furchtbares Leiden für
uns!
II.
Durch Liebe und Mitleid können auch wir mithelfen, das (in sündhaften
Seelen) entstellte Antlitz Gottes wiederherzustellen
Durch Schwester Marie
de St. Pierre offenbarte Jesus, daß die Verehrung seines heiligen
Antlitzes ein wirksames Mittel sei für die Bekehrung der Sünder
und zur Sühne für die Sünden.
An dieser Stelle wollen
wir auf das Leben und die von der Kirche beglaubigten Offenbarungen an
Sr. Marie de St. Pierre etwas eingehen.
Sie wurde am 4. Oktober
1816 zu Rennes geboren. Ihre Eltern waren fromme Bretonen, die ihre zehn
Kinder in der Furcht des Herrn erzogen.
Perrine (Abkürzung
von Saint Pierre) war von sehr zarter Gesundheit wie ihre allzu früh
verstorbene Mutter.
Nach damaligem Brauch
besuchte das sehr begabte Kind die Elementarschule nur zwei Jahre lang
und konnte gerade zur Genüge lesen, schreiben und rechnen. Aber um
so größer waren ihre Kenntnisse in Religion, da sie von Haus
aus eine tiefreligiöse Erziehung erhalten hatte, und noch in ihrer
Jugend regelmäßig dem Katechismusunterricht beiwohnte.
Auch führte der
liebe Gott diese Seele ganz bevorzugte Wege.
Mit zehneinhalb Jahren
empfing sie zum ersten Male den Heiland in der heiligen Kommunion und wurde
auch am selben Tage vom Bischof gefirmt. Später erlernte Perrine bei
ihren Tanten das Nähen und übte sich in diesem Handwerk bis zu
ihrem Eintritt ins Kloster. Ihr damaliger Seelenführer machte aus
ihr eine ganz gediegene und erprobte Klosterkandidatin.
Kurze Zeit nach ihrem
Eintritt ins Kloster machte der göttliche Heiland seiner bevorzugten
Braut große und wichtige Mitteilungen über das Wesen und die
Gründung eines neuen „Sühnewerkes", um Abbitte zu leisten für
die vielen Gotteslästerungen und die Entheiligung des Sonntags.
Dieses „Sühnewerk"
sollte später als Sühne-Erzbruderschaft
ins Leben gerufen werden. Es geschah jedoch erst nach vielen Jahren des
Wartens und nach Überwindung der größten Schwierigkeiten.
Der Anfang dieser
Offenbarungen wird in den Monat Juni des Jahres 1944 zurückgelegt.
Eines Tages, da Schwester Marie de Saint Pierre betete, hörte sie
in ihrem Innern folgende Worte, die der göttliche Heiland zu ihr sprach:
„Ich
suche Seelen, die gleich Veronika mein göttliches Antlitz abtrocknen
und verehren."
Die gute Schwester
sah sich nun plötzlich im Geiste auf den Golgathaweg versetzt und
war Zeuge, wie Veronika das hochheilige Antlitz, das mit Auswurf und Staub,
Schweiß und Blut ganz bedeckt war, abtrocknete.
Der Heiland beklagte
sich dann über die Art und Weise, wie die Sünder durch die Gotteslästerungen
sein göttliches Antlitz gleichsam aufs neue verunehrten. Sie solle
daher das Beispiel der mitleidsvollen Veronika, die sich mutig und ohne
Menschenscheu durch die Soldaten hindurchdrängte, nachahmen und das
entstellte Antlitz des Menschensohnes abtrocknen.
Die Sühne für
die Gotteslästerungen leistet dem Heiland denselben Liebesdienst wie
derjenige dieser heldenmütigen Frau von Jerusalem.
„Ich sah", schreibt
Schwester Marie de Saint Pierre, „wie Jesus die tapfere Israelitin deswegen
sehr bevorzugte
und wie Er von uns
verlangt, wir sollten die heilige Veronika ganz besonders verehren."
Am 27. Oktober gab
der göttliche Heiland seiner Braut zu erkennen, wie sein erhabenes
und heiliges Antlitz der Spiegel der göttlichen Vollkommenheiten sei,
die im anbetungswürdigen Namen Gottes sind, denn: „Gott
ist das Haupt Christi." (1. Kor 11,3)
So wie das Hochheiligste
Herz Jesu der fühlbare Gegenstand unserer Anbetungen einerseits und
seiner unermeßlichen Liebe andererseits ist, ebenso ist das Heiligste
Antlitz der fühlbare Gegenstand der Verehrung des „Sühnewerkes"
Christi. Durch die Verehrung dieses anbetungswürdigen Antlitzes und
die Aufopferung derselben an den himmlischen Vater können wir seinen
Zorn besänftigen und die Bekehrung der Ungläubigen und der Gotteslästerer
erwirken.
Dadurch wird das „genugtuende
Opfern seines Sühnewerkes" nicht nur nicht beeinträchtigt, sondern
im Gegenteil, es kann nur gefördert werden.
So stellt das heilige
Antlitz die durch die Gotteslästerungen beleidigte Gottheit und das
heiligste Herz die unermeßliche Liebe Jesu in der heiligen Eucharistie
dar. Über diese Sühneaufgabe erhielt Schwester Marie de Saint
Pierre folgende Erklärungen:
„Unser Heiland zeigte
mir, daß die Kirche, seine Braut, sein mystischer Leib ist; und
daß die Religion
das sichtbare Gesicht dieses Leibes ist.
Dieses Gesicht ist
den Feinden seines heiligen Namens ausgesetzt.
Ich sah, wie die Gotteslästerer
und Abtrünnigen dem heiligen Antlitz unseres Herrn
die ganze Schmach
der Passion aufs neue zufügten.
Auch erkannte ich,
wie die Ungläubigen durch die Gotteslästerungen und Verhöhnungen
des Namens Gottes das Antlitz des Heilandes anspien und mit Kot bedeckten,
wie alle Schläge, welche die Feinde der heiligen Kirche ihrer Lehre
und der Religion zufügen, die Erneuerung der zahlreichen Backenstreiche
sind, welche das Antlitz unseres Herrn zu erdulden hatte.
Ich sah, wie diese
Unglücklichen durch den Kampf gegen die Kirche und die Vernichtung
ihrer Werke schuld daran sind, daß das erhabene Antlitz so sehr in
Schweiß gebadet war.
Jesus sprach weiter:
„Ich brauche Veronika-Seelen,
die Mein göttliches Antlitz, das so wenige Anbeter hat, abtrocknen
und verehren."
Er fügte hinzu:
„Ich
gebe dir Mein heiliges Antlitz, um dich zu belohnen für die Dienste,
die du Mir erwiesen hast.
Es ist wahr, du
hast wenig getan, aber dein Herz hegte große Wünsche. Ich gebe
dir dieses Antlitz in Gegenwart meines Vaters, in der Kraft des Heiligen
Geistes und im Beisein der Engel und Heiligen. Ich übergebe dir dieses
Geschenk durch die Hände Meiner heiligen Mutter und durch die heilige
Veronika, welche dich lehren wird, wie du es verehren sollst. Durch dieses
heilige Antlitz wirst du Wunder wirken."
Schwester Marie de Saint Pierre erklärte, der göttliche Heiland
hätte den weiteren Wunsch ausgesprochen, sein heiliges Antlitz möge
von allen Mitgliedern des „Sühnewerkes" besonders verehrt werden,
und man solle dasselbe zu diesem Zwecke bekannt machen. Es sei nach den
heiligen Sakramenten eine der größten Gnaden, die Er erteilen
könne.
„Diejenigen", fügte
Jesus bei, „welche mein Werk nicht anerkennen, haben die Augen verschlossen
und sind blind."
(aus „Das heilige
Haupt Christi" von P. Schons OSB)
Nun können gerade
wir zu diesem Werk der Sühne maßgeblich beitragen, indem wir
uns ernsthaft bemühen, nach unserem heiligen katholischen Glauben
zu leben und die tägliche Andacht zum heiligen Antlitz pflegen.
(Quelle:
"Dienst am Glauben", Heft 4, Okt. - Dez 1997, S: 118ff., Innsbruck)
Verehrung des Heiligsten Antlitzes Jesu
Begrüßung
des Heiligsten Antlitzes zur Sühne für die Gotteslästerungen
Sei gegrüßt,
o Heiligstes Antlitz Jesu, Du würdevolles Spiegelbild der göttlichen
Majestät.
Sei gegrüßt,
o Heiligstes Antlitz Jesu, das alle Engel und Heiligen mit himmlischer
Seligkeit erfüllt.
Sei gegrüßt,
o Heiligstes Antlitz Jesu, Du lieblichstes und schönstes unter allen
Menschenkindern.
Sei gegrüßt,
o Heiligstes Antlitz Jesu, Du Freude und Wonne aller, die an Dich glauben
und Dich über alles lieben.
Sei gegrüßt,
o Heiligstes Antlitz Jesu, das die Liebe, Sanftmut und Barmherzigkeit Gottes
in Vollkommenheit ausstrahlt.
Sei gegrüßt,
o Heiligstes Antlitz Jesu, das unter furchtbaren Seelenqualen unserer vielen
Sünden willen Blut geschwitzt hat.
Sei gegrüßt,
o Heiligstes Antlitz Jesu, das durch den Judaskuß so schrecklich
gelitten hat.
Sei gegrüßt,
o Heiligstes Antlitz Jesu, das unserer vielen Sünden willen bei der
grausamen Geißelung und schmerzhaften Dornenkrönung mißhandelt,
entstellt und jeder Schönheit beraubt wurde.
Sei gegrüßt,
o Heiligstes Antlitz Jesu, das schweigend alle Körper- und Seelenqualen,
allen Spott und Hohn liebend über sich ergehen ließ.
Sei gegrüßt,
o Heiligstes Antlitz Jesu, das sich so barmherzig zum heiligen Petrus gewendet
hat.
Sei gegrüßt,
o Heiligstes Antlitz Jesu, das den Zorn Gottes besänftigt.
Sei gegrüßt,
o Heiligstes Antlitz Jesu, das ewig die Freude und Wonne aller Auserwählten
sein wird.
O liebster Jesus mein,
präge Dein Bild
meiner Seele ein,
sieh meine Seele ist
Dir ganz nah,
wie einst auf dem
Kreuzweg Veronika;
laß meine Seele
Deine Züge tragen,
blutüberströmt
von den Häschern zerschlagen,
und die Stirne mit
Dornen gekrönt voll Wunden,
Dein Heiligstes Antlitz
so ganz zerschunden,
doch voll Hoheit und
Würde und heiliger Ruh;
sieh, hier ist meine
Seele, mein liebster Jesus Du,
erbarme Dich meiner!
O Jesus mein, ich
bin ganz Dein! All das Meinige ist Dein durch Maria, Deine geliebte Mutter.
Gebet der heiligen
Theresia vom Kinde Jesu zu Ehren des heiligsten Antlitzes
In Deinem bitteren
Leiden wurdest Du, lieber Jesus, der Spott der Menschen, der Mann der Schmerzen.
Ich verehre Dein göttliches Antlitz. Einst strahlte daraus göttliche
Schönheit und Anmut, jetzt gleicht es dem Antlitz eines Aussätzigen.
Doch auch in den entstellten
Zügen erkenne ich Deine unendliche Liebe. Sehnlichst verlange ich
danach, Dich zu lieben und mitzuwirken, daß alle Menschen Dich lieben.
Die Tränen, die so reichlich Deinen Augen entströmen, sind mir
wie Kostbare Perlen. Liebevoll möchte ich sie sammeln, um mit ihrem
unendlichen Werte die Seelen der armen Sünder loszukaufen.
Jesus, Dein anbetungswürdiges
Antlitz zieht mich an. Ich bitte Dich, präge meinem Herzen das Bild
Deiner Gottheit ein und schenke mir eine glühende Liebe zu Dir, damit
ich einst Dein Antlitz in seiner Verklärung schauen darf im Himmel.
Amen.
Rosenkranz
zum Heiligsten Antlitz Jesu
1. Gesätz: Heiligstes
Antlitz Jesu, unserer vielen Sünden wegen Blut geschwitzt, erbarme
Dich unser, wir rufen zu Dir!
2. Gesätz: Heiligstes
Antlitz Jesu, mit Blut und Wunden bedeckt, erbarme Dich unser, wir rufen
zu Dir!
3. Gesätz: Heiligstes
Antlitz Jesu, unserer Treulosigkeit wegen in unendlicher Liebe bittere
Tränen vergießend, erbarme Dich unser, wir rufen zu Dir!
4. Gesätz: Heiligstes
Antlitz Jesu, unseres Hochmuts wegen allen Spott und alle Schmach erduldend,
erbarme Dich unser, wir rufen zu Dir!
5. Gesätz: Heiligstes
Antlitz Jesu, unserer vielen Zungensünden wegen bei allem Leid geschwiegen,
erbarme Dich unser, wir rufen zu Dir!
Aufopferung (bei der
großen Perle einzufügen):
Himmlischer Vater,
durch das Unbefleckte Herz Mariens opfern wir Dir auf die unermeßlichen
Verdienste des Heiligsten Antlitzes Jesu, sein heiliges Schweigen bei allen
Verspottungen und Leiden, seine bitteren Tränen und Schmerzen, all
seine Wunden und sein versöhnendes, für uns vergossenes Blut
zu Deiner größten Ehre und zum Heile unserer Seelen. Amen.
Litanei
zum Heiligsten Antlitz Jesu!
Herr, erbarme Dich
unser
Christus, erbarme
Dich unser!
Herr, erbarme Dich
unser!
Christus, höre
uns!
Christus, erhöre
uns!
Gott Vater vom Himmel,
erbarme Dich unser!
Heiligste Dreifaltigkeit,
ein einiger Gott, erbarme Dich unser!
Heiligstes Antlitz
des Sohnes des lebendigen Gottes,
sieh
uns an und erbarme Dich unser!
Heiligstes Antlitz
Jesu Christi
Heiligstes Antlitz
unseres Erlösers, der geboren ist aus der seligsten Jungfrau Maria
Heiligstes Antlitz,
Spiegel der Majestät Gottes
Heiligstes Antlitz,
das zu schauen die Engel stets verlangen
Heiligstes Antlitz,
des schönsten unter allen Menschenkindern
Heiligstes Antlitz,
glänzender als die Sonne
Heiligstes Antlitz,
mit blutigem Schweiß bedeckt
Heiligstes Antlitz,
durch den Kuß des Verräters entehrt
Heiligstes Antlitz,
mit Backenstreichen geschlagen
Heiligstes Antlitz,
von Dornenstichen zerrissen
Heiligstes Antlitz,
mit Schmach bedeckt
Heiligstes Antlitz,
mit einem Rohre geschlagen
Heiligstes Antlitz,
schändlich verhüllt
Heiligstes Antlitz,
mit Tränen benetzt
Heiligstes Antlitz,
mit vielfacher Unbill geschmäht
Heiligstes Antlitz,
vom Blut entstellt
Heiligstes Antlitz,
auf vielfache Weise betrübt
Heiligstes Antlitz,
dem Schleier der heiligen Veronika eingedrückt
Heiligstes Antlitz,
im Tode Jesu am Kreuze niedergebeugt
Heiligstes Antlitz,
vor unseren Augen wunderbar dargestellt
Heiligstes Antlitz,
du Freude und Entzücken des himmlischen Hofes
Heiligstes Antlitz,
du Erquickung der Gerechten auf Erden
Heiligstes Antlitz,
du Trost der Betrübten
Heiligstes Antlitz,
Vorbild aller Tugenden
Heiligstes Antlitz,
Wonne der gerechten Seelen
Heiligstes Antlitz,
Hoffnung aller Sünder
Lamm Gottes, Du nimmst
hinweg die Sünden der Welt; verschone uns, o Herr!
Lamm Gottes, Du nimmst
hinweg die Sünden der Welt; erhöre uns, o Herr!
Lamm Gottes, Du nimmst
hinweg die Sünden der Welt; erbarme Dich unser, o Herr!
V. Zeige uns Dein
Angesicht, liebenswürdigster Erlöser,
R. Und wir sind gerettet!
GEBET:
Heiland und Herr Jesus Christus, Ewiges Wort des Vaters! Wende Dein Angesicht
nicht von uns ab, sondern laß es leuchten über uns voll Güte
und Barmherzigkeit! Laß uns bei diesem Anblick lernen, Dich von ganzem
Herzen zu lieben und Deinen heiligen Willen in allem getreu zu erfüllen.
Verleihe uns, daß wir nach diesem Leben das große Glück
erlangen, die Schönheit Deines anbetungswürdigen Angesichtes
ewig im Himmel zu schauen!
Göttlicher Heiland!
Würdige Dich, einen Blick des Erbarmens und der Gnade auf unsere Seelen
zu werfen! Mögen Deine Augen unser Herz durchdringen und ihm Tränen
tiefer Reue entlocken! Göttliches Angesicht! Sei der Gegenstand unserer
innigsten Liebe und erweise uns Barmherzigkeit, jetzt und im Tode. Amen.
Heiligstes Angesicht
meines Erlösers, ich verehre Dich und bete Dich an zum Ersatz für
so viele Lästerungen und Unbilden, die Du durch die Sünden erfährst!
(Der göttliche
Heiland versprach der heiligen Gertrud: “All denen, die in Liebe sich oft
an mein Heiligstes Antlitz erinnern, will ich durch meine heiligste Menschheit
den Abglanz meiner Gottheit einprägen, durch dessen Klarheit ihre
Seelen hell umstrahlt vor allen anderen in hoher Ähnlichkeit mit meinem
Antlitz ewig im Himmel leuchten werden.”)
Anbetung
vor dem Allerheiligsten Altarsakramente
Versprechungen
des Heilandes für die Verehrer des Allerheiligsten Altarsakramentes
1. Jene, die in der
Nacht von Donnerstag auf Freitag eine Anbetungsstunde zu Ehren des Altarsakramentes
halten (es kann auch zu Hause sein) werden nach Empfang der heiligen Kommunion
sterben und so hinübergehen in die Ewigkeit.
2. Jene, die am Donnerstag
bei Tag einen Besuch von einer halben Stunde in der Kirche machen und ganz
vorne beim Tabernakel verweilen, werden einen hohen Grad der Erkenntnis
des Glaubens, vom Geheimnis Meiner Allmacht und der Liebe zum Altarsakrament
erhalten und dadurch auch eine wahre, selbstlose Liebe zum leidenden Mitmenschen
ebenso ein gutes Verständnis für denselben erhalten.
3. Jene, die täglich
einer heiligen Messe in tiefer Andacht beiwohnen, können für
ihre Mitmenschen viele Gnaden und Hilfe in allen Anliegen erlangen und
werden in der Ewigkeit ganz in meiner Nähe sein.
4. Jene, die vor dem
Empfang der heiligen Kommunion immer eine Überwindung oder ein Opfer
bringen zur Ehre des Altarsakramentes, werden ein solches Verlangen nach
Mir und der heiligen Kommunion erlangen, daß sie nicht mehr ohne
Mich leben können, und es wird ein jeder Empfang für sie von
doppeltem Wert sein, wahrhaft würdig.
5. Jene, die sich
Zeit nehmen, nach der heiligen Kommunion eine halbe Stunde Anbetung und
Danksagung zu machen, werde ich immer tiefer in das Geheimnis Meiner Liebe
einführen und ihnen Meine Liebe mitteilen, auf daß sie dadurch
ein ganz reines Gewissen und ein klares und sicheres Erkennen ihrer Fehler
und Schwachheiten erlangen.
6. Jene, die bei der
heiligen Wandlung während der Aufhebung des Fleisches und Blutes immer
in Demut um eine Gnadenhilfe und um Rat bitten, werden sie sofort erlangen,
so wie es zum Heil notwendig ist.
7. Jene, die sich
selber bei der Wandlung mit Mir in Verbindung mit den Wunden und dem Blute
dem himmlischen Vater aufopfern als Sühne für die Sünden
der Welt, werde Ich bis an ihr Ende mit Meiner Gnade führen, trösten
und leiten, so daß sie keinen Trost mehr von Menschen brauchen.
8.
Jene, die vor dem Ausgesetzten Allerheiligsten eine Anbetungsstunde halten
und mit aufrichtiger Demut für ihre Sünden und für die Sünden
der ganzen Welt Mein Kostbares Blut aufopfern, die können versichert
sein, daß Ich an ihrer Anbetungsstunde Wohlgefallen habe und alle
ihre Sünden verzeihe und sie dadurch mit vielen Gnaden ausstatte,
vor allem mit der Gabe der Weisheit,
9. Jene, die mit besonderer
Vorliebe der Segensmesse beiwohnen, währenddessen die Litanei vom
Altarsakrament oder der Wundenrosenkranz gebetet wird, die werden einen
besonderen Grad der Heiligkeit erlangen, und Ich werde mit besonderem Schutz
alle ihre Unternehmungen mit Segen, Gnade und reichen Früchten begleiten.
10. Jene, die sich
bemühen, auch andere zu Meinem Tabernakel zu führen, oder bei
Anbetungsstunden einen Mitmenschen mitbringen, werden die große Gnade
erlangen. Licht und Führer jener Mitmenschen zu sein, die von Mir
noch entfernt sind, sie in den Himmel zu führen und dadurch mein Werkzeug
für die Rettung der Menschheit zu sein.
WUNDENROSENKRANZ
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